Helene von Mülinen (1850-1924)
„Und wenn Sie mich erschrocken fragen, ob wir Frauen etwa gar glauben, es könnte in ferner Zukunft einmal jemand von uns Bundesrat werden, so möchte ich die Gegenfrage stellen: Warum nicht?“
Zitat von Mülinen aus einem Vortrag von 1908
Helene von Mülinen stammte aus einem alten Patriziergeschlecht. Ein Studium wurde ihr verwehrt, worunter sie ein Leben lang litt. Durch ihre Freundschaft mit Emma Pieczynska-Reichenbach wurde sie in der Frauenbewegung aktiv. Sie gründeten gemeinsam soziale Werke, wie das Frauenheim „Daheim“ und die Soziale Käuferliga. 1896 riefen sie die „Frauenkonferenzen Bern“ ins Leben und organisierten den ersten Frauenkongress in Genf. Dieser Kongress leitete die Gründung des Bundes schweizerischer Frauenvereine (BSF) ein, der 1899 auf den berühmten Aufruf von Helene von Mülinen hin gegründet wurde. Bis 1904 präsidierte sie den BSF und blieb bis 1920 in dessen Vorstand. Von Mülinens Forderungen - die Wählbarkeit der Frauen in Schul- und Armenbehörden oder eine bessere Berufsausbildung der Mädchen - waren damals revolutionär.
Biografische Notizen Nr. 4012