Elisabeth Feller (1910-1973)
„Ich muss sagen, dass sehr oft zwei Herzen in meiner Brust schlagen, insofern, als ich von Seite der Industrie aus die Überlegungen kenne, warum das Prinzip des gleichen Lohns für die gleiche Arbeit noch nicht reif ist zur allgemeinen Durchführung, aber auch, dass es umgekehrt vom Standpunkt der Gerechtigkeit aus absolut dringend notwendig wäre, es durchzusetzen.“
Nach dem Tod ihres Vaters Adolf Feller brach Elisabeth Feller ihr Geografiestudium ab und trat als 21-Jährige in die Geschäftsleitung der Elektronikfirma Feller ein. Zusammen mit ihrer Mutter Emma Feller und erfahrenen Mitarbeitern leitete sie bis zu ihrem plötzlichen Tod 1973 die Firma. Sie vertrat ihr Unternehmen in den Arbeitgeberverbänden der schweizerischen Maschinenindustrie - in der Regel als einzige Frau unter einigen hundert Unternehmern - und kämpfte dort für gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
1947 war Elisabeth Feller Mitgründerin und zugleich erste Präsidentin des Schweizerischen Verbands der Berufs- und Geschäftsfrauen. 1959 wurde sie als erste nicht angelsächsische Frau zur Präsidentin der International Federation of Business and Professional Women. Elisabeth Feller setzte sich nicht nur für die Belange der weiblichen Geschäftsfrauen ein, sie war auch Kunstmäzenin, engagierte sich karitativ etwa als Mitinitiatorin des Pestalozzi Kinderdorfes in Trogen oder beim Albert Schweitzer Spital in Lambarene. Zudem reiste Elisabeth Feller beruflich und auch privat gerne.