Matilde Lejeune-Jehle (1885–1967)
Sie war ursprünglich Lehrerin und pflegte zwischen 1915–1916 im österreichischen Kriegslazarett in Leipnik als freiwillige Rotkreuzschwester Kriegsverletzte. Kurz vor ihrer Abreise nach Leipnik heiratete sie den Arzt Erwin Lejeune, mit dem sie nach dem 1. Weltkrieg eine Arztpraxis in Kölliken übernahm. In den 1930er Jahren engagierte sie sich für eine bessere Schul- und Berufsausbildung für Frauen und war Mitinitiantin eines aargauischen Kindergärtnerinnenseminars. Sie setzte sich zeitlebens für das Frauenstimmrecht sowie die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit ein. Zentrales Thema ihrer Tätigkeiten war immer wieder die Flüchtlingsfrage. 1940 wurde ihr Theaterstück "Gsetz und Gwüsse", welches die gängige schweizerische Flüchtlingspolitik kritisierte, uraufgeführt.
Der Nachlass von Mathilde Lejeune-Jehle enthält viele Briefe, die sie während ihres Einsatzes im Militärlazarett an ihren Mann schrieb.