Camille Vidart (14.2.1854 – 28.6.1930)
Vor 90 Jahren verlor die Schweizer Frauenbewegung eine auch international bekannte und engagierte Pionierin.
Sie erhielt 1880 als erste Frau eine Stelle an der Höheren Töchterschule in Zürich, weil das Wahlgremium davon ausgegangen war, dass Camille ein Männername sei. Sie unterrichtete französische Literatur und übersetzte „Heidi“ von Johanna Spyri ins Französische.
Camille Vidart engagierte sich im Kampf gegen die Prostitution, war Mitgründerin und Präsidentin der Union de Femmes de Genève und mitbeteiligt an der Gründung des Bundes Schweizerischer Frauenvereine. 1896 fand unter ihrer Leitung der erste Schweizerische Kongress für Fraueninteressen in Genf statt. Sie gehörte zu den Initiantinnen des Genfer Frauenstimmrechtsvereins, der Frauenzeitung Mouvement Féministe und des Schweizerischen Verbands für Frauenstimmrecht. Beim Internationalen Frauenbund war sie Sekretärin und im Weltbund für Frauenstimmrecht vertrat sie die Schweiz.