Maria Rosina Gschwind-Hofer (1841-1904) wuchs als Tochter des Wirts im Gasthaus Zum Bären in Biglen auf. Nach dem Tod ihres Vaters verbrachte sie ihre Kindheit bei ihrer Schwester. 1862 schloss sie das Lehrerinnenseminar ab und unterrichtete als Primar- und Arbeitslehrerin in Steffisburg. Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns heiratete sie 1876 ein zweites Mal und zwar den christkatholischen Pfarrer Paulin Gschwind. Die beiden lebten und arbeiteten zusammen in Starrkirch. Das Fundament zur Verbesserung der sozialen Lage der Bevölkerung sah Maria Rosina Gschwind-Hofer als ausgebildete Arbeitslehrerin in einer gezielten hauswirtschaftlichen Ausbildung für Mädchen.
Maria Rosina Gschwind-Hofer stand in Kontakt mit zahlreichen Schweizer Frauen, die sich 1888 in Aarau trafen, um den SGF zu gründen und sie zur ersten Vereinspräsidentin zu wählen. "Gib dem dürftigen Almosen und du hilfst im halb. Zeige ihm wie er sich selbst helfen kann und du hilfst ihm ganz" war ihr Leitspruch als Präsidentin. Unterstützung und Ausbildung statt Almosen, standen auf dem Banner des SGFs. Mit diesem Ziel vor Augen gründeten der SGF und seine Sektionen zahlreiche Fortbildungsschulen, Kinderkrippen. Kindergärten, Gärtnerinnen- und Dienstboten-, Haushaltungs- und die Pflegerinnenschule mit Frauenspital in Zürich. Schon nach einem Jahr gab Maria Rosina Gschwind-Hofer das SGF-Präsidium wieder ab. Bis zu ihrem Tod 1904 blieb sie eine Pionierin der hauswirtschaftlichen Bildung.