Vor 130 Jahren, am 1. Mai 1893, wurde in Chicago die 19. Weltausstellung eröffnet. Auch die Schweizer Frauen waren eingeladen, sich zu beteiligen. Mittels einer statistischen Erhebung sollten die Tätigkeiten von Frauen weltweit erfasst werden. In der Schweiz wurde zu diesem Zweck das Frauen-Comité Bern gegründet. Es bestand vorwiegend aus Frauen der Berner Elite, darunter auch Ehefrauen von Bundesparlamentariern. Sie waren hervorragend gebildet, kannten sich auch in politischen und rechtlichen Belangen aus und hatten ein internationales Netzwerk. Treibende Kraft bei der Erstellung der Umfrage war die Mitbegründerin und Sekretärin des Frauen-Comités, Julie Ryff. Die Teilnahme an der Weltausstellung scheiterte schliesslich aus finanziellen und zeitlichen Gründen. Die umfangreiche Enquête wurde aber für die Landesausstellung in Genf 1896 fertig gestellt. Sie dokumentiert, dass es in den 1890er Jahren bereits 5695 Vereinigungen von Frauen mit total fast 100’000 Mitgliedern gab.
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01.05.2023