Lilli Haller, Autorin (1874 – 1935)
Die in Kandergrund im Berner Oberland geborene Pfarrerstochter verbrachte nach Abschluss des Lehrerinnenseminars mehrere Jahre als Privatlehrerin in Russland. Nach ihrer Rückkehr studierte sie Germanistik an der Universität Bern und doktorierte 1906 als eine der ersten Schweizerinnen. Anschliessend unterrichtete sie an einem Mädchengymnasium auf der Krim. Zurück in der Schweiz arbeitete sie als Lehrerin an der Töchterhandelsschule in Bern und war Russischübersetzerin in der Bundesverwaltung. Ab 1920 lebte sie als freie Schriftstellerin in Zollikon. Sie schrieb eine Biografie über Julie Bondeli und editierte deren Briefe an Johann Georg Zimmermann und Leonhard Usteri. Im Chronos-Verlag sind kürzlich Ausgewählte Erzählungen dieser fast vergessenen Schriftstellerin erschienen mit Fokus auf ihre starken Frauenfiguren.
