Archiv Emma Graf
Die Gosteli-Stiftung beherbergt einen schmalen Archivbestand zur einflussreichen Pädagogin und Frauenrechtlerin Emma Graf (1865-1926). Die gebürtige Langenthalerin war hochgeschätzt, ihr Einfluss als Lehrerin und Erzieherin und unermüdliche Vorkämpferin der schweizerischen Frauenbewegung gross. Davon kündet «Der Bund» vom 26. November 1926, im Bericht über die Trauerfeier für Emma Graf wird festgehalten: «Noch nie fand in der Heiliggeistkirche für eine Frau eine so eindrucksvolle Trauerfeier statt wie am Donnerstag für Fräulein Dr. Graf». Emma Graf wird als vielfach «Begnadete» bezeichnet, welche befähigt gewesen sei, «ein Segen für viele zu werden».
Der Archivbestand umfasst Lebensdokumente von Emma Graf wie beispielsweise ihr Abschlusszeugnis vom Lehrerinnenseminar Hindelbank und ihre Lehrerinnenpatente, eine Sammlung von Zeitungsartikeln und anderen Texten über sie sowie ein kleines Dossier mit Notizheften und Manuskripten. Hier findet man Emma Grafs Typoskript eines Mundart-Theaterstücks, ihres Einakters «Rohkost» (1925). Das Lustspiel um vier Lehrerinnen und einen Lehrer verhandelt damals hochaktuelle Reformpädagogik und -Gesundheitslehre auf humorvolle Weise und mit feministischem Dreh.